STALKER (2022) (Filmkritik)

Kurzmeinung: Mit minimalen Mitteln maximale Spannung – ein bereichernder Beitrag zum Genre des Low-Budget-Horrors.

Stalker (2022) Filmkritik
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STALKER ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie man mit bescheidenen Mitteln Großes erreichen kann. Regisseur Steve Johnson beweist mit diesem Indie-Film, dass Kreativität und Talent auch bei niedrigem Budget hervorragend zur Geltung kommen können. Das Konzept des Films, das sich auf lediglich drei Charaktere und einen einzigen Drehort – einen Fahrstuhl – beschränkt, erinnert stark an ein klassisches Theaterstück. Diese minimalistische Herangehensweise schafft eine angespannte und klaustrophobische Atmosphäre, die perfekt zum Horror-Genre passt. Aufgrund dieser räumlichen Beschränkung – und dem finalen Twist – erinnert der Film auch ein bisschen an die Werke von M. Night Shyamalan (THE SIXTH SENSE [1999], KNOCK AT THE CABIN [2023]). Dieser gilt als „Twistkönig“ und Experte für restriktive filmische Räume (sei es an einem Strand, sei es in einer Hütte, sei es in einem Aufzug etc.).

Zur Story von STALKER: Die junge Schauspielerin Rose Hepburn (Sophie Skelton) gerät nach einem langen Drehtag in ihrem verlassenen Hotel spät abends in eine beängstigende Lage. Sie bleibt im alten Lastenaufzug stecken, gemeinsam mit einem nervösen Fremden (Stuart Brennan), der sich als besessener Mitarbeiter ihres Filmsets entpuppt. Ohne Handyempfang und in bedrohlicher Höhe gefangen (der Aufzug droht, abzustürzen), wächst Roses Angst, als sie vermutet, dass der Mann die Situation vielleicht absichtlich herbeigeführt hat …

Überzeugende Darsteller in klaustrophobischen Kammerspiel

Hauptdarstellerin Sophie Skelton liefert eine sehenswerte Performance. Ihre Darstellung der Schauspielerin, die mit ihrem Stalker in einem Fahrstuhl gefangen ist, zeugt von großem Talent. Skelton verleiht ihrer Rolle eine Authentizität, die den Zuschauer fesselt und gleichzeitig Sympathie weckt. Sie ist zweifellos ein Highlight des Films und lässt auf eine vielversprechende Zukunft in der Schauspielwelt hoffen. Auch Brennan als unheimlicher Fremder kann überzeugen! Trotz der starken schauspielerischen Leistungen gibt es Momente, in denen der Film etwas ins Stocken gerät, an Dynamik einbüßt und flach wirkt. Solche Durchhänger sind jedoch in einem so klaustrophobischen Kammerspiel kaum zu vermeiden und schmälern nicht den positiven Gesamteindruck.

STALKER ist ein unterhaltsamer und bereichernder Beitrag zum Genre des Low-Budget-Horrors. Der Film mag zwar nicht in jeder Hinsicht überwältigend sein, bietet aber solide Schauspielkunst und einige überraschende Wendungen, die ihn spannend und sehenswert machen. Johnsons Werk ist ein Beleg dafür, dass es nicht immer eines großen Budgets bedarf, um ein packendes und unterhaltsames Filmerlebnis zu schaffen!

STALKER

(OT: STALKER)

Regie: Steve Johnson / USA / 2022 / 93 Minuten

Besetzung: Sophie Skelton, Stuart Brennan, Bret Hart

Freigabe: 16

Verleih: WVG Medien GmbH

(Diese Kritik ist zuerst bei DEADLINE – Das Filmmagazin erschienen)